Spurzapfen

[234] Spurzapfen übertragen axialen Druck auf ein Spurlager (s.d.).

Sie bilden das Fußende einer Spindel oder sind als besonderer Stahlpflock in das Wellenende eingesetzt. Ringzapfen bilden einen die Welle umgebenden flachen Ring für ein Gleit- oder Rollenlager (s.d.). Dagegen enthalten Kammzapfen (s.d.) mehrere Ringe. – Weil die Zapfenreibung (s.d.) bei der geringen Geschwindigkeit in der Mitte weniger Abnutzung als außen und danach ungleichen Flächendruck hervorruft, spart man den Zapfen und die Pfanne (Fig. 1) in der Mitte aus, im Verhältnis d0/d = 1/5 bis 1/3, bei Ringzapfen auf 2/3 bis 3/4. Den Flächendruck p = Q 4/π (d2 – d02) wählt man zu 50 bis 75 kg qcm für Stahl auf Bronze oder hartem, dichtem Gußeisen, geht bei kleinen vollen Kreisflächen von beiderseits glashartem Stahl auf 100–150, und nimmt für Schmiedeeisen auf Rotguß 30–40, auf Gußeisen oder Pockholz 20–25. Die auf 1 qcm sekundlich in Wärme umgesetzte Reibungsarbeit beträgt a = μ p u mit μ = 0,05 als reichlich geschätzte Reibziffer und u = n π (d + d0)/2 · 60 · 100 m/sec Laufschnelle mitten in der Ringbreite b. Der Wert a = Q n/b · 120000 soll womöglich unter 2/3 bleiben, auch bei bester Ausführung und Unterhaltung 2 nicht überschreiten.

Lindner.

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Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 234.
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