Treidelbahn

[642] Treidelbahn am Eisernen Tor.

In den 1890er Jahren wurde am Eisernen Tor eine Schiffahrtsrinne ausgesprengt und gegen den Strom durch einen Steindamm abgeschlossen. In dieser konnte bei Mittelwasserstand ein Dampfer von 1200 PS. einen Kahn von 540 t Ladung bergwärts bringen, bei Niederwasserstand war hierzu für einen Kahn von 6501 Ladung ein Dampfer von 1800 PS. notwendig. Außerdem stand ein Seilschiff mit einem 600 PS.-Motor oberhalb des Kanals verankert, an dessen Seil auch 2 Kähne von je 520 t Ladung hinaufgehaspelt werden konnten. Im Kriege wurde zu diesem Zwecke am Ufer eine Treidelbahn auf normalen Eisenbahnschienen mit 4 achsigen Gebirgslokomotiven von 500 PS. und 641 Gewicht dem Verkehr übergeben (vgl. den Lageplan auf S. 643). An der Lokomotive war ein Treidelwagen von 35 t Gewicht angehängt, der die Seilwinde trug. Die Leistung dieser Anlage betrug in 10 Stunden 20 Schleppzüge, d.i. 40 Schlepper, während das frühere Seilschiff nur 16 Kähne pro Tag befördert hat.

Pollak.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 642.
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