Vorwärtsabschneiden

[806] Vorwärtsabschneiden, Vorwärtseinschneiden, Methode der trigonometrischen Punktbestimmung. Durch den Schnitt von zwei Richtungslinien AP und BP, die von zwei Punkten A und B ausgehen, wird ein dritter Punkt P bestimmt.

Bei der graphischen Lösung auf dem orientierten Meßtisch werden die Richtungslinien unmittelbar ausgezogen, s. Meßtischaufnahme, Bd. 6, S. 394. – Bei der rechnerischen Lösung ergeben sich für den einfachen Fall der Figur mit den auf A und B gemessenen Winkeln α und β, falls die Koordinaten ya xa und yb xb gegeben sind, folgende Rechenformeln tg Na = (ybya) : (xbxa); Nb = Na ± 180°; g = (ybya) : sin Na = (xbxa) : cos Na; φa = Na + α, φb = Nbβ; sa = g sin β : sin + β); sb = g sin α : sin + β); y = ya + sa sin φa = yb + sb sin φb, x = xa + sa cos φa = xb + sb cos yb. – Weiteres s. die bei Geodäsie unter [4]–[10] genannten Lehrbücher. Wegen der Anwendung in der Triangulierung, mehrfaches Vorwärtseinschneiden, Ausgleichung u.s.w. s. Triangulierung. – Vgl. a. Rückwärtseinschneiden.

(† Reinhertz) Hillmer.

Vorwärtsabschneiden
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 806.
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