Zahnschnitt

[961] Zahnschnitt ist ein tragender Teil des ionischen und korinthischen Kranzgesimses, bestehend aus vierkantigen, stark vortretenden Köpfen mit ebenfalls rechtwinkligen, etwas kleineren Zwischenräumen.

Der Zahnschnitt befindet sich als Zwischenglied zwischen dem Friese und unterhalb der Tragsteine und der Hängeplatte und wird durch einen Eierstab oder ein lesbisches Kymation begrenzt (s. Hauptgesims, Bd. 4, S. 788, Fig. 1). Die Untersicht der Zwischenräume zeigt zumeist eine breite vortretende Leiste; die kräftige Schattenwirkung des Zahnschnitts wird an den Gesimsen der römischen Kaiserzeit durch eine raffinierte tiefe Unterschneidung (s. Fig. 1 und 2) auf geschickte Weise erhöht.

Weinbrenner.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 961.
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