I.
Ruh, der Geist.

Der größte, und höchste, und edelste, und mächtigste der Cherubim ist Ruh, der Geist. Sein Hauch ist Lebensodem, der die Thiere beseelt. Er bewegt die Himmel, und was unter dem Monde ist, die Thiere, Pflanzen, und die Elemente erhält seine Hand [Rand: Fereidal fewaid. S. 72.] in steter Bewegung. Er ist so ungeheuer groß, daß, wenn er seinen Mund öffnete, er alle Engel verschlänge, die aus Furcht nicht zu ihm aufzusehen wagen. Er hat zwölftausend Flügel, von denen zwey allein den Aufgang und Untergang umspannen, siebzigtausend Gesichter, und siebzigtausend Zungen, die beständig den Herrn preisen.

Quelle:
Hammer-Purgstall, Joseph Freiherr von: Rosenöl. Stuttgart/Tübingen: Cotta, 1813, S. 6.
Lizenz:
Kategorien: