LXXXI.

[157] Ismail, der Sohn Jahja's, aus der Familie [Rand: Alaim.] Haschem (so erzählt uns Abuabdollah Almerestani) befand sich eines Tages mit dem Chalifen Harun Raschid auf einer Jagdparthie. Sie sahen von weitem einen Zug von Reitern, der Chalife fragte, wer sie wären. Man antwortete, sie gehorten zum Gefolge des Wesirs Dschafers, des[157] Barmekiden. Einige Augenblicke darnach waren sie aus dem Gesichte. – Wo ist Dschafer und sein Gefolge hingekommen? fragte der Chalife, indem er sich zur Rechten und zur Linken wandte, ohne weiters Etwas zu sehen. – Verzeihe, Fürst der Rechtgläubigen, antwortete Ismail, sie haben dich nicht gekannt, sonst hätten sie sich unfehlbar genähert, und dir die schuldige Huldigung von Ehrfurcht dargebracht.

Nachdem sie ein wenig weiter fortgeritten waren, kamen sie zu einer Reihe von herrlichen Pallästen und Gärten mit Jagdrevieren und Köschken, und Parken, und Seen umgeben. Wem gehört alles dieses? fragte der Chalife. Deinem Bruder und Sklaven Dschafer, dem Sohne Jahja's, dem Barmekiden, antwortete Ismail. Dsafer, welcher die höchste Würde des Wesirats begleitete, genoß so großer Gunst und Vertraulichkeit bey Harun, daß dieser ihn niemals an ders als Bruder nannte. Der Chalife schwieg, und setzte seinen Weg fort. Als sie aber nahe an die Thore von Bagdad gekommen waren, wandte er sich um gegen Ismail und sprach: Siehe Ismail, wir haben die Barmekiden auf Kosten unserer eigenen Kinder erhöhet und bereichert. Keiner unserer Prinzen besitzt solche Gärten und Palläste. Doch bewahre das, was ich gesagt, bey dir.

Am nächsten Morgen fand Ismail den Chalifen im Fenster liegend, das gegen die Stadt und gegen den Pallast Dschafers hinsah. Alle Zugänge wimmelten[158] von Großen und Kleinen, die sich zu und wegdrängten, Geschäfte halben, oder blos, um dem Wesire den Hof zu machen. Siehe einmal, sprach der Chalife, dieses Gedränge von Sklaven und Reitern, und erinnere dich auf unsere gestrige Unterredung. Gottes Segen über dich, Fürst der Rechtgläubigen! antwortete Ismail. Dschafer ist dein Diener, dein Wesir, dein Freund, wie sollte seine Thürschwelle leer stehn? Wesir und Freund hin und her, antwortete Harun, ich kann diese Pracht und diesen Hof, der den meinigen verdunkelt, unmöglich länger mit gleichgültigen Augen ansehen. Bald darauf kam Dschafer selbst, seine Aufwartung zu machen. Harun unterbrückte seinen Zorn. Er empfieng ihn wie gewöhnlich, mit den Merkmahlen der größten Gunst und Freundschaft, und schenkte ihm einen Sklaven, der eigentlich nichts als ein Spion im Hause und im Hareme Dschafers seyn sollte, um den Chalifen von allem, was dort vorgieng, zu unterrichten. –

Aber eh' wir in der Erzählung weiter fortfahren, ist es nothwendig, von einem weit wichtigeren Beweggrunde zu sprechen, wodurch der Grimm des Chalifen auf das Haupt der Barmekiden heruntergebracht ward.

Jahre lang schon hatte Dschafer der innigsten Vertraulichkeit des Chalifen, und des unerhörten Vorrechts genossen, mit ihm die Abende im Hareme, in Beyseyn der Prinzessin Maimuna, der Schwester[159] Harun's, zuzubringen. Diese, zu Gunsten eines Fremdlings, nachgesehene Verletzung der Heiligkeit des Harems, hatte schon längst der Prinzessin Zobeide, der Gemahlin des Chalifen, gar sehr mißfallen. Dschafer war ihr dadurch verhaßt geworden, und sie lauerte nur auf die Gelegenheit, um ihrem Hasse Luft zu machen. Diese längst erwartete Gelegenheit, ergab sich endlich durch die Schuld der Liebe, leider! nur zu handgreiflich.

Maimuna, entzückt von Dschafers Witz und einnehmender Gesellschaft, bezaubert von seiner Schönheit und Seelengröße, liebte ihn gar bald unaussprechich. Dschafer war nichts weniger als unempfindlich, aber gewissenhaft treu in der strengsten Erfüllung von Unterthans- und Freundepflicht, getraute er sich kaum seine Augen aufzuheben gegen Maimuna, aus Furcht, den ihrigen zu begegnen.

Maimuna, verzehrt von dem Feuer, das in ihrem Busen brannte, und ohne Hofnung, daß Dschafer je die Schranken der größten Ehrfurcht überschreiten würde, formte tausend Entwürfe, und überließ sich endlich ganz den Eingebungen der heftigsten Leidenschaft, die alle Schranken von Zurückhaltung und Schonung zu Boden tritt.

Sie hatte erfahren, daß Dschafer manchesmal Tänzerinnen aus der Stadt zu sich kommen lasse, mit denen er die Nacht zubrachte, und die Flammen der Sinnlichkeit kühlte, welche in der Abendgesellschaft des[160] Harems oft auf eine fürchterliche Art in seiner Brust emporbrannten. Maimuna betrat als Tänzerin das Schlafgemach des Wesirs, und erst am Morgen gab sie sich ihm zu erkennen. Dschafer ausser sich, und von dem Kampfe der Pflicht und Liebe überwältigt, umarmte sie als Gemahlin, und schwor ihr ewige Treue. So lebten sie durch mehrere Jahre in der glücklichsten Ehe, und hätten das Geheimniß derselben vielleicht mit sich in's Grab getragen, wäre es nicht durch den obgedachten unglückseligen Sklaven verrathen worden. Dieser hinterbrachte es zuerst der Gemahlin des Chalifen, der Prinzessin Zobeide. Harun, dessen Busen für seine Gemahlin kein Geheimniß verschloß, hatte ihr auch nicht die Regungen der Eifersucht und des kleinlichen Neides verborgen, den die Macht und Pracht der Barmekiden in seiner Seele erweckt.

Wollte Gott! rief Zobeide, die den Augenblick vor sich sah, den verhaßten Wesir zu stürzen, wollte Gott! rief sie, die Barmekiden hätten keinen andern Anlaß gegeben, deinen gerechten Zorn zu erwecken, und Dschafer wäre nicht andrer Verbrechen schuldig! Der Chalife drang umsonst in seine Gemahlin, sich näher zu erklären; sie weigerte sich dessen, ließ aber den Sklaven vorrufen.

Sprich die Wahrheit, oder du bist des Todes, rief der Chalife, indem er ihm den gezogenen Degen an die Brust setzte. Auf welche Weise ward Dschafer[161] Verräther an mir, und seit wie lange? – Seit sieben Jahren, Herr! ist er der heimliche Gemahl Maimuna's, die ihm drey Kinder gegeben. Das letzte starb, das erste aber sechs, und das zweyte fünf Jahre alt, werden in der heiligen Stadt des Propheten erzogen. –

Welches Uebermaaß von Verrätherey! rief Harun Raschid ganz außer sich vor Zorn. – Nicht so ganz seine Schuld, Fürst der Rechtgläubigen, sprach Zobeide, sondern auch die deinige, der du den Vorhang des Harems gelüftet, und das Heiligthum desselben durch die Gesellschaft deines Günstlings entweihet hast.

Harun! rief Mesrur, den treuen Verschnittenen, den Obervorsteher des Harems, den Vollstrecker der geheimen Blutbefehle, und begab sich mit ihm nach dem Flügel des Pallastes, den seine Schwester bewohnte. Sie war gesegneten Leibes. Er ließ sie ergreifen durch Mesrur, und in eine Truche legen, ohne daß sie wußte warum, ohne daß Harun und Mesrur ein einziges Wort verloren.

Todtengräber, hergeholt von dem andern Ufer des Tigris, hatten eine Grube gegraben in einem Köschke des Gartens. In diese Grube ward die Truche versenkt; das Boot, so die Gräber zurückführte, schlug in der Mitte des Tigris um, damit das Geheimniß mit ihnen begraben werde.

Am nächsten Morgen (es war Mittwoch, und Zahlungstag[162] der Truppen) vereinigte sich der Hof zahlreicher als seit langem, denn es war der Tag, an dem Dschafer seine Reise nach Chorasan antreten sollte, indem Harun die Statthalterschaft dieser großen Provinz der Familie der Barmekiden zum Geschenke gemacht hatte. Harun empfing ihn wie gewöhnlich, und schlichtete die Reichsgeschäfte. Als Dschafer Abschied nehmen wollte, hielt ihn Harun zurück und sprach: Laß uns nach den Gestirnen schauen, es ist grade halb vier. Harun richtete das Astrolab, schaute und sprach: Dschafer, verschiebe deine Reise bis Freytag oder Sonnabend, denn heute ist ein unglücklicher Tag für dich. Dschafer wollte es nicht glauben, als er aber selbst das Astrolab in die Hand genommen, und sich von dem widerwärtigen Aspekt der Gestirne überzeugt hatte, verschob er die Reise und kehrte nach Hause, von einem zahlreichen Gefolge begleitet.

Kaum war er hinweggegangen, so ließ Harun den Obervorsteher des Harems, Mesrur, rufen. – Wer bin ich? Mesrur! redete ihn Harun an. – Herr, du bist der Statthalter des Himmels auf Erden, der Nachfolger des Propheten, der Fürst der Rechtgläubigen. – Wenn ich dir also etwas befehle, wirst du es thun ohne Widerrede? – Herr, wenn du mir befählest, mir selbst den Kopf abzuschlagen, so würde ich gehorchen. – Nun, so geh' und vollstrecke einen Blutbefehl. Verfüge dich zu Dschafer, sage ihm,[163] Depeschen von der größten Wichtigkeit seyen aus Chorasan angekommen; das Uebrige versteht sich von selbst. Mesrur gieng nach dem Pallaste Dschafers, der ihn sehr lange vor der Thüre warten ließ. Endlich empfieng et ihn, sitzend auf einem Stuhle von Ebenholz, umgeben von seiner ganzen Familie und allen seinen Schutzgenossen. Mesrur richtete den Auftrag des Chalifen, wegen der Depeschen aus Chorasan aus. Dschafer stand auf, umgürtete sich mit seinem Schwerte und nahm den Weg nach Hof. Die Bedienten blieben am Thore des ersten, die Hausoffiziere am Thore des zweyten Hofes zurück; durch das dritte Thor gieng er allein mit Mesrur, nach der gewöhnlichen Etikette des Hofes des Chalifen. Im dritten Hofe war ein schwarzes Zelt aufgeschlagen, wo ihn Mesrur hineinführte. Vierzig schwarze Sklaven, mit gezogenen Schwertern, waren darin in die Runde gestellt. – Alles dieses scheint nichts Gutes zu bedeuten, sprach Dschafer, der die Hinrichtung eines Großen vermuthete, aber nichts weniger als die seinige. Unglücklicherweise bedeutet es nichts Gutes, antwortete Mesrur, denn ich habe den Befehl des Chalifen, dir den Kopf abzuschlagen, und ihm zu bringen. Da weinte Dschafer, küßte die Hände und Füße Mesrurs, und machte ihm tausenderley ausschweifende Verheißungen. Endlich bat er ihn nur um einige Minuten Frist, und um die Gnade, er möge dem Chalifen Nachricht geben, als habe er seinen Befehl vollzogen,[164] um zu sehen, ob ihn deß nicht reuen werbe. Mesrur bewilligte ihm dies, und verfügte sich zum Chalifen, den er ganz ergrimmet fand, und mit einem eisernen Stocke, den er in der Hand hielt, die Erde aufwühlend. – Herr! ich habe deinen Befehl vollzogen. – So bringe mir den Kopf auf der Stelle. Mesrur sah nun klar, daß er den Kopf Dschafers bringen müsse, oder daß es seinen eigenen gelten würde. Er kehrte zurück in's Zelt, wo er den Wesir, von vierzig Sklaven bewacht, gelassen hatte. Er verrichtete eben sein Gebet, und eh' er es noch vollendet hatte, hieb ihm Mesrur den Kopf ab, und warf denselben dann vor des Chalifen Füße.

Harun weinte zuerst bey diesem Anblicke; doch bald nahm sein Zorn die Oberhand, und er ergoß sich in Schmähungen wider Dschafers Kopf, indem er ihn der schwärzesten Verrätherey und Undankbarkeit, und des Mordes seiner Schwester beschuldigte. Gegen Mittag gieng er in die Moschee, und ertheilte zugleich den Befehl, den Vater und Bruder Dschafer's in's Gefängniß zu werfen, alle ihre Güter einzuziehen, und alle ihre Anhänger durch das Schwert hinzurichten. Zwey tausend Menschen, so der Familie Barmek angehörten, wurden in zwey Tagen hingerichtet, und die Statthalterschaft von Chorasan erhielt Ali, der Sohn Ißa's, der Sohn Haman's.

Hierauf ordnete Harun einen seiner Getreuen nach Mekka ab, um dort die beyden Söhne Dschafers[165] und Maimunas aufzusuchen. Es waren zwey Knaben, schön wie das Morgenlicht, die alle Herzen durch die Sanftmuth ihrer Gesichtszüge, und durch die Reinigkeit ihrer Rede für sich einnahmen. Harun Raschid selbst ward bis zu Thränen gerührt bey ihrem Anblicke, aber er glaubte, er sey schuldig, sie der Ruhe des Staats und der öffentlichen Sicherheit aufzuopfern; denn diese wäre nicht wenig gefährdet worden durch diese Abkömmlinge vom Blute des Chalifen, welche dem rechtmäßigen Prinzen hätten den Thron streitig machen können.

Mesrur erhielt den Befehl, ein großes Feuer anzurichten, auf derselben Stelle, wo Maimuna in die Erde gesenkt worden war. Harun nahm seine Neffen auf den Schooß, liebkoste sie und weinte. Die Kinder sagten: Lieber Oheim! thu' uns nichts zu Leide, und straf' uns nicht für das Vergehn von Anderen. Harun weinte eine zeitlang, dann übergab er einen der Knaben in die Hände Mesrurs, und befahl ihm zu thun wie er selbst. Sie warfen die Knaben in's Feuer, die Asche wurde gesammelt und in den Tiger gestreuet. Dann giengen Befehle aus, zur Hinrichtung aller Anhänger der Barmekiden, in den entferntesten Provinzen des Reiches, der Bruder und Vater Dschafers schmachteten im schwersten Gefängniß. Der letzte sandte eine Bittschrift folgenden Inhalts:

Im Namen Gottes des Allbarmherzigen, des Allgütigen, an den Imam der Rechtgläubigen.[166]

Die Barmekiden sind vorübergegangen, ihre Spuren sind verschwunden, die Gelbsucht des Unglücks hat ihr Gesicht befleckt, sie schmachten im Dunkel des Kerkers, nachdem sie auf Fürstenstühlen gesessen. Begnüge dich damit, o Fürst der Rechtgläubigen! daß du sie auf solchen Grad gedemüthiget, und bedenke die Launen des Schicksals. Der Chalife, antwortete mit dem folgenden Vers des Korans: Im Namen Gottes des Allbarmherzigen, des Allgütigen:

Der Herr hat Euch das Gleichniß gegeben von einem verwüsteten Dorfe, dessen Einwohner des höchsten Wohllebens genossen auf Erden. Aber sie waren undankbar, deswegen schlug sie der Herr mit Hungersnoth und großer Strafe. Jahja, der nichts mehr zu schonen und zu verlieren hatte, machte eine zweyte Bittschrift in Versen an den Chalifen, worin er unter anderm sagte:

»In wenig Tagen erscheinen wir beyde vor dem Richterstuhle Gottes. Da wirst du Rechenschaft geben von deiner Ungerechtigkeit. Vor Gott dem Herrn werden die Feindschaften abgeurtheilet.«

Harun ward hiedurch so aufgebracht, daß er sogleich den Befehl ertheilte, sowohl dem Vater als dem Sohn den Kopf abzuschlagen. Aber der Vater war wenige Augenblicke, nachdem er seine zweyte Bittschrift abgesendet, verschieden, und dem Sohne ward das Leben gefristet, durch die Fürbitte Abdolmeleks,[167] der den Chalifen beschwor, sich nicht mit unnützen Grausamkeiten zu beflecken.

Unterdessen blieb der Leichnam Dschafers durch vierzig Tage zur Schau ausgestellt auf der großen Brücke zu Bagdad, und von einer starken Wache umgeben. Nach Verlauf der vierzig Tage ward er unter einem einfachen Steine beerdigt.

Der strengste Befehl verbot den Vorübergehenden das geringste Beyleid, die geringste Theilnahme am Schicksal Dschafers zu bezeigen; Niemand getraute sich zu Gunsten der Barmekiden den Mund zu öffnen. Die Stimme des Mitleidens und der Menschlichkeit verstummte vor den blutigen Drohungen des Despotismus. Ungeachtet dieser dumpfen Todesstille, die in ganz Bagdad herrschte, ergab sich doch selbst während der vierzig Tage, wo Dschafers Leichnam bey der Brücke zur Schau ausgestellt, und von einer starken Wache umringt war, ein erzählenswerthes Beyspiel von edler Freymüthigkeit und großmüthigen Verachtung des Todes.

Quelle:
Hammer-Purgstall, Joseph Freiherr von: Rosenöl. Stuttgart/Tübingen: Cotta, 1813, S. 157-168.
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