d) Die wilde Jagd.

[336] An einem Ostertage wohnte der König Salomo der Messe bei. Seine Hunde waren an der Kirchtür geblieben. In dem Augenblick, als der Segen erteilt wurde, sprang ein Hase über den Weg, und die Hunde setzten ihm laut bellend nach. Der König ergriff sein Gewehr und verließ die Kirche, um die Hunde einzuholen. Zur Strafe seiner Sünde wurde er verdammt, alle Nächte mit seiner Meute zu jagen, und man hört ihn in stürmischen Nächten, wie er in den Lüften tost.


  • Literatur: Cerquand, Légendes du pays basque IV, 132.

Nach Cerquand ist diese Sage aus der Gascogne zu den Basken gelangt, und von diesen ist die Person Salomos an die Stelle des gascognischen Königs Artus, der bei ihnen unbekannt war, eingesetzt worden. In der Gascogne erzählt mau (nach Bladé, Contes d'Armagnac, éd. de 1867, V, 46 = Contes pop. de la Gascogne II, 296 f.) genau dieselbe Geschichte von Artus, nur wird dort ein Eber verfolgt.

Quelle:
Dähnhardt, Oskar: Natursagen. Eine Samlung naturdeutender Sagen, Märchen, Fabeln und Legenden, 4 Bände, Leipzig/Berlin, 1907-1912, S. 336.
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