Der Gesundbrunnen von Arima.

[336] Nicht weit von Hiogo, westwärts von der Hauptstadt Kioto, sprudelt ein heißer Quell aus der Erde, der große Heilkraft besitzt und die Veranlassung ward, daß viele Leute sich in der Nähe niederließen und den Ort Arima gründeten. Diese Heilquelle ward von Niemand anders als von dem erhabenen Begleiter Buddha's, von dem heilkundigen Yakuschi Niurai, einem frommen Manne offenbart, der durch Krankheit in seinem täglichen Gewerbe sehr behindert war und deshalb eifrig zu den Göttern flehete, ihm die Gesundheit wieder zu schenken. Yakuschi verwandelte sich, um die fromme Gesinnung des Mannes in Wahrheit zu erproben, in einen zerlumpten Bettler und sprach ihn um ein Almosen an. Als der Mann nun trotz der bedrängten Lage, in welche ihn seine Krankheit gebracht, dem Bettler eine reiche Gabe spendete, da offenbarte sich der Gott und wies dem Kranken den Heilquell von Arima, der die Gesundheit desselben bald und vollständig wieder herstellte.

Quelle:
Brauns, David: Japanische Märchen und Sagen. Leipzig: Verlag von Wilhelm Friedrich, 1885, S. 336.
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