Der rothe Hahn.

[244] Auf dem Thurme der Kirche des heil. Johann des Täufers zu Neuhaus stand sonst ein rother Hahn, der die Witterung anzeigte. Er war daher bei den Leuten in großer Achtung, insbesondere soll ihn ein Einsiedler verehrt haben, der hinter Neuhaus lebte. Als dieser Einsiedler starb, wollte man seinen Leichnam nach Neuhaus führen und dort begraben. Als man aber zu jener Kirche kam, wollten die Ochsen nicht weiter. Da begrub man den Einsiedler in dieser Kirche. Kaum war das geschehen, so setzten sich die Ochsen von selbst in Bewegung. (Krolmus I, 429.)

Quelle:
Grohmann, Josef Virgil: Sagen-Buch von Böhmen und Mähren. 1: Sagen aus Böhmen, Prag: Calve, 1863, S. 244.
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