Der Birnbaum.

[304] Auf einem Kreuzwege zwischen Chwatlin und Zasmuk steht ein alter Birnbaum, unter dem sollen vier unschuldige Menschen begraben sein. Die Mutter des einen hatte den Birnbaum eingesetzt und ihn bis ans Ende ihres Lebens gepflegt und täglich darunter gebetet, daß der Himmel sie an dem ungerechten Richter rächen möge. Endlich starb sie; aber jedes Jahr an dem Hinrichtungstage ihres Sohnes erscheint sie um Mitternacht unter dem Baume und begießt rings um den Rasen. Der Rasen ist auch im Winter und Sommer grün und das Gras immer um die Hälfte höher als das andere rings umher. (J. Nebesky.)

Quelle:
Grohmann, Josef Virgil: Sagen-Buch von Böhmen und Mähren. 1: Sagen aus Böhmen, Prag: Calve, 1863, S. 304.
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