Die weiße Frau im Kloster.

[69] Wenn im Nonnenkloster zu Kuttenberg jemand sterben soll, so erscheint in der Mitternacht um 12 Uhr eine weiße Frau auf dem Gange und singt heilige Lieder. Das Fräulein, das dies erzählte, hat die weiße Frau selbst gesehen. Sie gieng einst spät in der Nacht durch den Gang; da sah sie vor einer Thüre eine weiße Frau sitzen, die sang ein heiliges Lied. Aus Furcht lief sie zur hochwürdigen Mutter und berichtete ihr, was ihr geschehen. Die aber sagte: Ein anderesmal laufe nicht fort, sonst könnte dir selbst ein Unglück geschehen. Die weiße Frau bedeutet einen Todesfall. Und richtig starb kurz darauf die Köchin des Klosters. (Ad. Bloch aus Jungbunzlau.)

Quelle:
Grohmann, Josef Virgil: Sagen-Buch von Böhmen und Mähren. 1: Sagen aus Böhmen, Prag: Calve, 1863, S. 69.
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