32. Das Hockemännchen

[180] Ein Fischer der Großen Marine sah nachts einst am Strande ein seltsames Licht, und eine verdächtige zwergartige Gestalt warf Steine nach ihm. Als er unerschrocken näher trat, war nichts mehr zu sehen. Wie er aber umkehrte, hockte ihm plötzlich etwas auf dem Buckel. Um sich davon zu befreien, schlug er wie besessen mit den Fäusten um sich, bis er nichts mehr bemerkte.

Dann lief er schlotternd nach Hause, wo er ganz atemlos ankam, die Haustür ängstlich verschloß, ja sogar, was er sonst nie tat, die Stubentür noch zuriegelte. Dabei blickte er scheu in den Spiegel, ob wirklich kein Popanz mehr von seinem Rücken hervorguckte. Vor allem aber gelobte er sich, nachts nie mehr allein am Strande zu weilen.

Quelle:
Zschalig, Heinrich: Die Märcheninsel. Märchen, Legenden und andere Volksdichtungen von Capri. Dresden: Verlag Deutsche Buchwerkstätten, 1925, S. 180-181.
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