[206] 2. Maria, die böse Stiefmutter und die sieben Räuber. 3. Von Maruzzeda. 4. Von der schönen Anna.

Diese drei M. – und zwar das erste ganz, die beiden andern bis zur Wiederbelebung Maruzzeda's und Anna's – sind Varianten eines und desselben M. Man vgl., Grimm Nr. 53, Schott Nr. 5, Glinski I, 149, A. Puschkin's poetische Werke, übers. v.F. Bodenstedt, I, 97, Arnason II, 399 = Powell II, 402, Maurer S. 280, Hahn Nr. 103, Milá S. 184 = F. Wolf S. 46, Schneller Nr. 23.

In den meisten dieser M. ist es eine Stiefmutter, die ihrer Stieftochter nachstellt, wie im sicilianischen M. von Maria; bei Schott und Arnason ist es die rechte Mutter; die M. von Maruzzeda und von Anna, das wälschtiroler und ein deutsches bei Grimm III, 90 spielen zwischen drei Schwestern. Im M. von Maria fehlt die Eifersucht der Stiefmutter auf die Schönheit der Stieftochter. In allen drei sicilianischen M. fehlt der antwortende Spiegel, der auch im albanesischen, catalanischen und wälschtiroler fehlt, doch ist er im albanesischen durch die Sonne und im catalanischen durch einen bösen Geist ersetzt.

Mit dem zweiten Theil der M. von Maruzzeda und von Anna vgl. das M. von Talia im Pentamerone V, 5. Talia's Kinder heißen Sonne und Mond wie die Anna's.

Ein Kleid mit Glöckchen (Nr. 4) kömmt auch in dem catalanischen Aschenputtelmärchen bei Milá S. 182 = Wolf S. 43 vor.

Quelle:
Gonzenbach, Laura: Sicilianische Märchen. Leipzig: Engelmann 1870, S. 206.
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