37.

[242] Ich Wandermännlein

Zog meine Straße,

Und wandert an dem Stabe,

Und kam gegangen

Und kam gewandert

|: Hin zu drei bunten Schenken:|


In diesen Schenken,

In diesen bunten,

Drei meiner Brüder zechen;

Das braune Rösslein

Vertrank der eine

Noch ehe es gedunkelt,

Noch eh die Sonn gesunken.


Den gelben Sattel

Vertrank der zweite

Noch eh die Hähne krähten;

Das junge Mädchen

Vertrank der dritte

Noch vor der Morgenröte,

Noch eh die Sonne auf gieng.
[242]

Dem, der vertrunken

Das braune Rösslein,

Zwei, drei im Stall noch wiehern.

Dem, der vertrunken

Den gelben Sattel,

|: Zwei drei am Pflock noch hangen.:|


Dem, der vertrunken

Das junge Mädchen,

Zwei, drei im Dorf noch wachsen;

Bekomm ich die nicht,

Die ich mir wünsche,

|: Wart ich auf die, die wachsen.:|


Bekomm ich die nicht,

Die eben wachsen,

Nehm ich der Fischer Mädchen.

Der Fischer Mädchen,

Das schwarzgeaugte,

|: Weiß dreierlei zu thun nicht.:|


Sie kann nicht weben,

Und fein nicht spinnen,

Und nicht den Webstuhl richten;

Sie kann nur einzig

Im Kahne sitzen,

|: Des Kahnes Schnüre ziehen.:|

Quelle:
Schleicher, August: Litauische Märchen, Sprichworte, Rätsel und Lieder. Weimar: Böhlau, 1857, S. 242-243.
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