[465] 982. Die verhexte Kuh zu Burglinster.

Vorzeiten lebte ein Schreiner zu Burglinster, dessen Kühe, obgleich nicht trächtig, bei guter Fütterung doch keine Milch gaben. Das dauerte eine geraume Zeit. Da klagte der Schreiner dem Herrn Pastor zu Junglinster (Burglinster gehörte damals zur Pfarrei Junglinster) sein Leid und bat ihn, seinen Stall auszusegnen. Der Pastor tat es und nach und nach kamen des Schreiners Kühe wieder an die Milch. Als nach der Aussegnung der Pastor nach Junglinster zurückkehrte, begegnete ihm ein häßliches Weib, das ihn unfreundlich anblickte. Was geschah? Nach acht Tagen verendete die Kuh des Pastors. Kurze Zeit nachher begegnete der Schreiner dem Pastor, der ihm sagte: »Meister, ich habe[465] dir aus dem Leid herausgeholfen und mir hinein. Meine Kuh ist zurückgegangen.«


Lehrer Brandenburg zu Burglinster

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 465-466.
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