[95] 228. Das Federbett auf der Arloner Straße.

Auf der Arloner Straße sah man allabendlich ein schönes Federbett liegen. Einst kam abends ein armer Taglöhner des Weges daher und sah das Federbett vor sich liegen. Froh über den glücklichen Fund, lädt er dasselbe auf die Schulter, um damit seinen Kindern ein weiches Nachtlager zu bereiten. Aber je weiter er ging, desto schwerer ward die Last, so daß er dieselbe schließlich fallen lassen mußte. Da beim Fallen des Federbettes ein dumpfer Ton erscholl, wandte der Taglöhner sich um und gewahrte zu seinem nicht geringen Schrecken statt des Federbettes einen Mann, der dicht vor ihm stand und wenigstens sieben Schuh maß.


Lehrer Konert zu Hollerich

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 95.
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