[255] 605. Das Geisterpferd in Bettigen.

Bettigen ist eine kleine Wiesenflur auf der Gemarkung der Gemeinde Wormeldingen und rundum vom Wald umschlossen. An einem Winterabend kehrte der zu Kapenaker stationierte Förster von seinem Rundgang müde nach Hause zurück. Es war tagsüber fußhoher Schnee gefallen und mit Anbruch der Nacht lagerte sich über der Gegend ein solch dichter Nebel, daß der Förster nur mühsam vorwärts schritt und endlich vom Pfade abkam und sich verirrte. So gelangte er in die Bettiger Wiesenflur. Da plötzlich kam hinter ihm ein Pferd in raschem Galopp dahergesprengt und sauste mit furchtbarem Gebrause an ihm vorüber; Funken und flammende Blitze fuhren unter seinen Hufen hervor, bis es den Augen des bis zum Tod geängstigten Försters entschwand.


Lehrer Konert

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 255.
Lizenz:
Kategorien: