[255] 608. Das schwarze Roß im Krempchen bei Cessingen.

Vor langer Zeit trieben eines Abends mehrere Burschen ihre Pferde in die zwischen Hollerich und Cessingen gelegene Wiese Krempchen auf die Weide. Da die Pferde ringsum keinen Schaden anrichten konnten, streckten die Wächter sich auf den Wiesengrund hin und überließen sich dem Schlaf. Bald jedoch erwachte einer von ihnen und als er sich nach den Pferden umschaute, sah er mitten in der Wiese den prächtigsten Rappen stehen, den man sich nur denken[255] konnte, von ihren Pferden aber war keine Spur weder zu sehen noch zu finden. Erst am anderen Morgen fand man dieselben auf der Pezerkopp in einem Kreis beisammen.

Dasselbe schwarze Pferd wurde später öfters in verschiedenen Gehöften zu Cessingen gesehen.


Lehrer Konert

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 255-256.
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