[361] 782. Das vom Teufel besessene Mädchen zu Kontern.

In Kontern wurde einem Bauern Birnen gestohlen, welche vom Baum gefallen waren. Wütend rief der Bauer: »Ich wollte, der Dieb hätte so viele Teufel im Leib, als er mir Birnen gegessen hat!« Das Mädchen, welches die Birnen während der Kuhweide auf dem Felde unter dem Baum aufgelesen und gegessen hatte, war von der Stunde an vom Teufel besessen. Wohnte das Mädchen der Messe bei und fing der Geistliche zu predigen an, dann stand es auf und rief: »Glaubt nicht, was der Pfaff spricht, es ist lauter Lüge!« Der Geistliche brauchte dann nur zu sagen: »Satan, schweig, ich gebiete dir's!« und das Mädchen schwieg.


Erasmy

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Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 361.
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