[362] 786. Der Teufel in Gestalt eines schwarzen Hundes.

Eines Abends weideten mehrere Männer und Jünglinge aus Eppeldorf ihre Pferde in dem Eppeldorfer Gröndchen, einem Tal zwischen Ermsdorf und Eppeldorf, auf dem rechten Ufer der weißen Ernz. Sie zündeten ein Feuer an, um welches sie sich lagerten und von allerlei erzählten. (Nach andern spielten sie Karten.) Vom Erzählen kam es zum Fluchen, ja einer von ihnen ging so weit und fluchte den Teufel aus der Hölle. Kaum war das Wort ausgesprochen, da kam aus dem nahen Wäldchen ein großer, schwarzer Hund und legte sich vor sie hin. Angst ergriff alle; nur der, welcher den Teufel gerufen hatte, blieb kaltblütig. Ja er ging so weit, daß er den Hund mit der Peitsche fortjagen wollte. Seine Kameraden aber wehrten seinem Tun und nahmen Zuflucht zum Gebet. Sogleich machte der unheimliche Gast sich auf und schlug den Weg zum Wäldchen wieder ein. Dort angekommen, entstand ein Geräusch, daß man meinte, alle Bäume würden aus den Wurzeln[362] gerissen werden, und ein pestartiger Gestank erfüllte die ganze Gegend. Die Pferdetreiber aber gerieten in einen solchen Schrecken, daß sie sogleich ihre Pferde zusammentrieben und den Weg nach Hause einschlugen.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 362-363.
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