1. Friso, Saxo, Bruno.

[3] Cappidus Stavriensis.

Occa Scharlensis. Leeuwerdner Ausgabe von 1597. fol. 3, a. Alvinus van Sneeck.

Pier. Winsemius, Chronique ofte histor. geschiedenisse van Brieslant. Franeker, 1622. fol. 7.

Cornel. Kempensis de situ, origine etc. Frisiae.

Oudheden en Gestichten van Briesland. Leiden, 1723. p. 48.

Smallegange, Nieuwe Cronyk van Zeeland. Middelburg, 1696. p. 77.

Suffridi Petri, de origin. Frisiae I. 3. cap. 6.

Hamconii Frisia, Aventinus etc.


Nachdem Friso aus fernen Landen mit seinen Brüdern Saxo und Bruno und vielen Gefährten zu der nördlichen Küste Hollands gekommen war, schifften sie sich auf dem Flusse Flevus (het Flie) ein und dies geschah zur Herbstzeit, wo die Sueven aus Furcht vor Ueberschwemmung sich nach den höher gelegenen Theilen des Landes zurückgezogen hatten. Dort begannen sie alsbald mit dem Baue eines Tempels, welchen sie dem Jupiter, der bei ihnen Stavo hieß, weihten und gründeten rings herum eine Stadt, welche sie nach ihrem Gotte Stavo Stavoren nannten.

Dort nun blieben sie während dreizehn Jahren zu sammen und vertheidigten sich kräftig gegen Alle, welche sie von da verdrängen wollten; und dies versuchten nicht nur die Sueven, sondern auch die Dänen, Britten und viele Andere mehr. Ihren Lebensunterhalt zogen sie theils aus Seeräuberei, theils auch aus dem Landbaue.[3]

Da sich aber ihre Zahl mit jedem Tage mehrte, so fühlten sie auch stets mehr das Bedürfniß, weitere Strecken Landes zu suchen. Friso berathschlagte sich darum mit seinen Brüdern und sie kamen darin überein, daß er als der Aeltere bleiben solle, sie wollten mit ihren Gefährten sich einiger nahe gelegenen Gegenden bemächtigen und dort ihre Wohnsitze aufschlagen. Demzufolge zog Saxo mit Bruno das Flie hinab und sie schifften auf dem deutschen Meere fort, bis sie an die Mündung der Elbe kamen. Dort zogen sie mit ihren Fahrzeugen den Strom hinauf, überwanden und vertrieben mehre anwohnende Stämme und setzten sich alsdann daselbst fest. Doch wollte Bruno seinem Bruder nicht lästig fallen, denn später hätten sie doch wieder sich trennen müssen; er wandte sich also zurück zum Meere und lief bald nachher in die Weser ein, an deren Ufer er eine Stadt baute, die von ihm den Namen Brunswyck bekam, wie die Gegend, wo Saxo wohnte, von diesem Saxenland genannt wurde.

Friso herrschte achtundsechszig Jahre über Frießland und hinterließ bei seinem Tode sieben Söhne und eine Tochter.

Dieser Sache Zeugen sind neben Mehren Cappidus Stavriensis, Occa Scharlensis und Alvinus von Sneeck, von denen die beiden Ersten vor mehr denn achthundert Jahren geschrieben und deren Dritter vor dreihundert und fünfzig Jahren ungefähr viele alten Reime der Friesen sammelte und in unsere heutige Sprache übersetzte.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 3-4.
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