151. Seliges Mecheln.

[245] Grammaye, Machlinia.

Remmerus Valerius, Chronyke van Mecheln. S. 9.


Bei der Kuhpforte zu Mecheln liegt die Kapelle des heiligen Nicolas. Diese wurde um 1179 schändlich entweiht durch den Tod des heiligen Thomas von Cantorbery, welchen vier böse Gesellen daselbst ermordeten. Die Strafe des Himmels folgte der grausen That auf dem Fuße, denn alsbald sahen sich die Mörder des Geruches und Geschmackes beraubt. Nach langer Buße fanden sie den letztern, den Geschmack nämlich, in Cöln wieder beim Kosten von Rheinwein; ihren Geruch erlangten sie in Mecheln wieder bei frischgebackenem Brote.

Drei dieser Mörder waren Söhne eines sichern Ursus oder Bär, darum heißt man sie gewöhnlich alle vier die Bärenkinder.

Als der fromme Pabst Alexander III. von dem Wunder hörte, rief er in heiliger Begeisterung aus: »O heiliges Cöln! O seliges Mecheln!« Davon nennt sich noch heute die Stadt Mecheln selig und Cöln sich heilig.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 245-246.
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