[342] 249. Mahrzeichnen.
(Maerteekenen.)

Mündlich von C. van Swygenhoven.


In dem Dorfe Alveringen wurde ein kluger Mann einmal in das Zimmer einer Frau gerufen, die von der Mahr beritten war. Da nahm er eine Hand voll trocknen Sandes, sprach einige Worte, und warf den Sand in die Luft und überall herum, unter die Tische, Stühle,[342] Schränke, kurz in jedes Eckchen. Als er das kaum gethan, da stand plötzlich eine Person im Zimmer, von der keiner wußte, woher sie gekommen, und die man auch nie gesehen. Sie besann sich aber nicht lange, sondern öffnete schnell die Thüre und entfloh. Der kluge Mann aber sagte: »Da habt ihr die Mahr, und die wird so leicht nicht wiederkommen, denn sie ist nun einmal gezeichnet.« Die Leute fragten, womit sie denn gezeichnet wäre, und der Mann antwortete: »Ei, nur mit einem Körnlein Sandes, aber ihre Macht hat nun ein Ende.«

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 342-343.
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