399. Zauberin steckt Sankt Jans Thurm in Brand.

[485] Msc. von d'Obercourt: Oorsprong van Nederlandt. S. 227.


Montag den zweiten September des Jahres 1595 war ein groß Unwetter, und es begann zu blitzen und zu donnern, und man sah rund um Sankt Jans Thurm in Gent ein Licht gehen, einer Fackel gleich, und alsdann geschah ein großer Schlag und der Thurm brannte, wie lichtes Stroh, so daß man an kein Löschen denken konnte. Die Leute erklärten nach der Hand, der Teufel habe ihnen das Stroh aus den Scheunen geholt und damit den Thurm angezündet. Auch gestand eines Wagenmachers Weib, welche im folgenden Jahre zu Haerlebeke[485] als Hexe gegriffen wurde, daß sie rund um den Thurm getragen worden sei, nachdem sie Feuer hineingelegt habe, und sie sei von der Hitze halb verbrannt gewesen.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 485-486.
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