6. Der Schatzhüter von Olzate.

[83] Bei der Ruine des Schlosses Olzate bei Puschlav steht ein kleines, altes Häuschen, in welchem mehrmals ein kleiner rother Hund gesehen wurde, der, auf einer Kiste liegend, schrecklich große Augen machte. – Näherte man sich ihm, erhob er sich schnell, heulte und bellte laut, und schüttelte sich fortwährend, – und es schien, als bewegten sich mit ihm Ketten, welche ein gräßliches Gerassel verursachten.

Sowie man aber wieder sich entfernte, hörte auch der Hund auf, zu rasseln, heulen und bellen, und legte sich erst dann, wenn Niemand mehr in der Nähe sich befand.

Quelle:
Jecklin, Dietrich: Volksthümliches aus Graubünden. 3 Teile, Zürich 1874, Chur 1876, Chur 1878 (Nachdruck Zürich: Olms, 1986), S. 83-84.
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