59. Der Babakay

[297] Gerade gegenüber von den Golumbatscher Schlössern1 erhebt sich mitten in der Donau aus der brausenden Flut ein hoher Felskegel, der Babakay genannt, das heißt Reue der Alten; denn baba bedeutet Mutter oder Alte und kay Reue.

Wie die Bewohner der Gegend, die aus Walachen und Raizen (illyrischen Slawen) gemischt sind, erzählen, hauste in dieser Gegend einmal ein Fischer. Sein Weib war so böse, daß er sich gar nicht mehr anders zu helfen wußte, als indem er sie unter dem Vorwand, einen Fischfang in der Nähe des Felsens zu tun, auf diesem aussetzte. Die Verzweifelnde stürzte sich in die Donau und machte so ihrem bösen Geschick ein Ende.

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Über diese Schlösser vgl. Nr. 62

Quelle:
Schott, Arthur und Albert: Rumänische Volkserzählungen aus dem Banat. Bukarest: Kriterion, 1975, S. 297.
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