353. Wer sich dem Teufel verschreibt,

[244] dessen Bildnis wird in der Hölle aufgehängt, und, wenn er mit dem Gedanken umgeht, den Pakt zu brechen, so braucht der Höllenfürst nur das Porträt mit einem Messer zu durchstechen, und der Treulose ist tot.

Auch von den Freimaurern hiess es, dass das Porträt eines jeden Mitgliedes in ihrem Versammlungsort aufgehängt und stets bewacht sei. Sobald ein Glied des Bundes mit dem Gedanken umgeht, untreu zu werden oder ein Geheimnis auszuplaudern, so fängt sein Porträt an zu wackeln und wird vom Wächter durchstochen. Der Stich trifft und tötet den Abtrünnigen oder Verräter.


Fr. Scheiber-Walker, 80 J. alt, Schattdorf; M.A. Schmid, Hospental, u.a.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 244-245.
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