1518. Zum Geisterglauben bekehrt.

[295] Der alte Nuschi-Hansi zu Altdorf wollte in seiner Jugend an keine Gespenster- und Geistererscheinung glauben. Da kam er nach Frankreich in einen Dienst auf dem Lande und musste im Stalle schlafen. Eines Nachts kam einer zur Türe herein und winkte ihm, aber Hansi weigerte sich. Der Hund, den er bei sich im Stalle hatte, zeigte Furcht. Erst auf wiederholtes Winken folgte Hansi dem Unbekannten. Aber als er bemerkte, dass dieser den Boden nicht berührte, sondern schwebend dahin wandelte, graute es ihm so, dass er umkehrte. Am nächsten Morgen hatte er einen mächtig geschwollenen Kopf. Seitdem glaubte er auch an Geistererscheinungen.


Josefa Imhof-Aschwanden.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 295.
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