1551. Der Mittwoch ist kein Tag.

[310] Ein Mädchen maulte jedesmal mit dem Burschen, der es besuchte; bald kam er ihm zu früh, bald zu spät, bald wieder nicht am rechten Tag. Endlich fragte der Bursche: »Jä, wenn darf-i de chu?« Das Mädchen, das ihn am liebsten losbekommen hätte, sagte: »Nit frieh und nit spat, dass weder Tag nu Nacht heisst.« Da besuchte er es am Mittwochabend bei der Dämmerung.

Äs wird wohl wahr sy, ich ha's sälber g'hert verzellä.


Peter Walker; Franziska Kruog.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 310.
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