Ölstand

[51] Ölstand, von Beetz erfundener Bedürfnisstand, bei dem die Geruchlosmachung ohne Wasserspülung mittels eines Teeröls erfolgt. Die zuerst in Wien 1892 eingeführten Ölstände sind erheblich geruchloser als die mit Wasser gespülten Stände und desinfizieren den Urin; sie besitzen einen in den Fußboden oder, bei Wandbecken, in die Wand eingebauten Syphon mit Ölverschluß. Der Urin fließt durch die Löcher ein und verdrängt bei der Überfallöffnung eine seiner Menge gleiche Menge Wasser und Urin. Das Öl schwimmt auf der schwerern Flüssigkeit und bildet so den Geruchverschluß. Alle von Urin getroffenen Teile des Standes werden täglich einmal mittels eines harten Pinsels oder eines Lappens mit Öl abgerieben. Die Kosten eines Ölstandes stellen sich geringer als die eines mit Wasser gespülten Standes.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 51.
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