Ampezzo

[451] Ampezzo (Cortina d'A., Hayden), Dorf in Tirol, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, 1224 m ü. M., im weiten Tal des Boite (Nebenfluß der Piave), an der aus dem Pustertal (Toblach) durch das Höhlenstein- und Ampezzotal ins Piavetal führenden Ampezzaner Straße gelegen, von Dolomitbergen umgeben, hat eine schöne Kirche mit 78 m hohem Glockenturm, eine Fachschule für Holzindustrie, welcher Industriezweig neben Holzhandel hier betrieben wird, und (1890) 619, als Gemeinde (1900) 3088 ital. Einwohner. A. ist als Mittelpunkt der Ampezzaner Dolomiten, deren Gipfel (Monte Cristallo 3199 m, Sorapiß 3229 m, Tofana 3241 m, Antelao 3263 m) von hier aus häufig bestiegen werden, im Sommer viel besucht und besitzt zahlreiche Hotels und Villen. Von A. führt nordöstlich eine Straße über den Paß Tre Croci (1808 m, mit Hotel) und den Misurinasee (1755 m, gleichfalls mit Hotel) nach Schluderbach (s. d.). Westlich ist eine Straße über den Falzaregopaß (2117 m) ins Buchenstein- und Fassatal im Bau. Vgl. Noé, A. und seine Dolomiten (Klagenf. 1880); Rohracher, Toblach und das Ampezzotal (Münch. 1893); Wundt, Wanderungen[451] in den Ampezzaner Dolomiten (Prachtwerk; 2. Aufl., Stuttg. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 451-452.
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