Apogamīe

[618] Apogamīe (griech., Zeugungsverlust), bei Pflanzen die teilweise oder gänzliche Funktionsunfähigkeit der männlichen (Apandrie) oder der weiblichen Organe (Apogynie) und beider zugleich (Apogenie), kommt bei Zygomyzeten, Saprolegniazeen, Charazeen, Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen (wie Allium fragrans, Citrus, Mangifera indica und Caelebogyne ilicifolia) vor. Im letztern Fall werden ohne Befruchtung im Innern des Embryosackes durch Sprossung aus dem umgebenden Gewebe Embryonen erzeugt (Parthenogenesis). Funktionsverlust oder völlige Unterdrückung von Sporangien oder Sporen nennt man Aposporie. Farne, welche die Fähigkeit der Sporenbildung verloren haben, entwickeln bisweilen, z. B. bei Athyrium filix femina var. clarissima, aus den Fiederspitzen ihrer Blätter die Prothallien mit Geschlechtsorganen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 618.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika