Bauchfell

[452] Bauchfell (Peritonaeum), dünne, durchscheinende, ziemlich feste Membran, die bei den Wirbeltieren die ganze innere Oberfläche der Bauchhöhle und fast alle Eingeweide darin überzieht (s. unten), seine freie Fläche[452] erscheint schlüpferig. Besondere Teile des Bauchfelles sind bei den höhern Wirbeltieren das Gekröse (s. d.), d. h. eine krausenartige Falte zur Einhüllung des Darmes, sowie das große und kleine Netz (s. Netz). – Beim Weib ist das B. an den Öffnungen der Eileiter durchbrochen, beim Manne stellt es dagegen einen geschlossenen Sack dar. Vom B. völlig eingehüllt sind: Magen, Leber, Milz, Dünndarm, mit Ausnahme des Zwölffingerdarmes, ferner der Quergrimmdarm und diejenige Schlinge des Dickdarmes, die gleich oberhalb des Mastdarmes liegt; teilweise umschlossen sind: Zwölffingerdarm, der aufsteigende und absteigende Teil des Dickdarmes und der Mastdarm, Harnblase und Gebärmutter nebst Eileitern und Eierstöcken; außerhalb liegen Nieren und Harnleiter (s. Tafel »Eingeweide des Menschen I«). Das B. ist überaus empfindlich und wird oft der Sitz gefährlicher Erkrankungen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 452-453.
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