Beātrix

[521] Beātrix (die »Heilbringende«), weibl. Vorname. Bemerkenswert: B., gest. 13. Sept. 1508 auf Ischia, natürliche Tochter König Ferdinands von Neapel und Aragonien, zweite Gemahlin des Königs Matthias Corvinus von Ungarn seit 1476. Schön, geistreich und prachtliebend, zog sie italienische Künstler nach Ungarn, unterstützte Gelehrte und hob die Kultur. Mit ihrem Bruder, dem zum Administrator von Grau ernannten Kardinal von Aragonien (Hippolyt von Este, 1487–97 Erzbischof von Gran, 1497–1520 von Erlau), beeinflußte sie die Regierung schädlich. Selbst kinderlos, arbeitete sie der von Matthias beabsichtigten Ernennung seines natürlichen Sohnes Johann zum Thronfolger entgegen und bewirkte dann durch ihr Geld die Wahl des Jagellonen Wladislaw. Indessen ward sie, trotz eingegangener Scheinehe, von diesem nicht, wie sie hoffte, als Gemahlin angenommen, verlor ihr Wittum und lebte seit 1501 zurück gezogen in Italien.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 521.
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