Bilderreime

[860] Bilderreime (lat. Carmina figurata), eine bei den Griechen der alexandrinischen Zeit aufgekommene Künstelei, darin bestehend, daß man Gedichten durch Verse von verschiedener Länge die äußere Gestalt der Gegenstände zu geben suchte, deren Namen sie in der Überschrift führten, z. B. eines Altars, eines Eies, einer Hirtenflöte etc. Sammlung der »Carmina figurata graeca« von Haeberlin (2. Aufl., Hannov. 1887). Auch in der deutschen Poesie wurde zur Zeit des gesunkenen Geschmacks diese Spielerei bei Gelegenheitsgedichten mit Vorliebe angewendet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 860.
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