Entfärben

[835] Entfärben ist im allgemeinen soviel wie Bleichen, im engern Sinn die Absorption oder Zerstörung der in Flüssigkeiten enthaltenen färbenden Substanzen. Meist entfärbt man Auszüge von Pflanzenteilen od. dgl. durch Erwärmen mit frisch ausgeglühter Knochenkohle. Für saure Flüssigkeiten, die aus der Knochenkohle phosphorsauren Kalk lösen würden, benutzt man mit Salzsäure entkalkte Knochenkohle. Versetzt man die Flüssigkeit mit einem löslichen Bleisalz, so reißt ein sich bildender Niederschlag oft die färbende Substanz mit sich nieder. Sicherer noch geschieht es, wenn man aus der noch bleihaltigen Flüssigkeit durch Schwefelwasserstoff Schwefelblei fällt. Ähnlich wirken Tonerde und Eisenhydroxyd. Öle werden oft durch direktes Sonnenlicht entfärbt; doch wendet man auch chromsaures Kali und andre Mittel an.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 835.
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