Erechtheus

[30] Erechtheus, mythischer König von Athen, ursprünglich identisch mit Erichthonios (s.d. 2), nach Homer ein Sohn der Erde und Pflegling der Athene, der er als Polias (Stadtgöttin) den nach ihm Erechtheion (s.d.) benannten Tempel auf der Akropolis erbaute. Spätere Sage nahm einen gleichnamigen Enkel an, den Sohn des Pandion, Bruder des Butes, dem das Priestertum zufiel, während er das Königtum erhielt. Von den Eleusiniern bekriegt, opferte er nach einem Orakel seine jüngste Tochter; allein in Befolgung eines Gelübdes starben die übrigen freiwillig mit ihr. E. siegte, wurde aber, weil er im Kampf den Eumolpos (s.d.) getötet, auf Poseidons Anlaß von Zeus mit dem Blitz erschlagen oder von der Erde verschlungen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 30.
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