Eurīpos

[171] EurīposSund«), der natürliche, kaum mehr als 2 m tiefe Kanal zwischen der Insel Euböa und Griechenland und zwar an seiner schmälsten Stelle bei Chalkis, wo er überbrückt war. Diese Enge, durch zwei beiderseits vorspringende Vorgebirge gebildet, wurde 410 v. Chr. von den Böotiern durch künstliche befestigte Dämme noch mehr verringert. Der Name, in seiner modernen Form Egripo (ital. Negroponte) auf die Insel Euböa selbst übertragen, hat den alten Namen der letztern ganz verdrängt. Die Alten behaupteten, daß siebenmal bei Tag und ebenso oft bei Nacht das Wasser durch die Enge hin und zurück ströme. Diese Angabe haben neuere Beobachtungen nicht bestätigt; eine meteorologische Ursache scheint die unregelmäßigen Strömungsvorgänge zu veranlassen. – E. hieß auch der im Circus maximus zu Rom befindliche Wassergraben, der die Plätze der Zuschauer von dem Kampfplatz absonderte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 171.
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