Faginōli

[265] Faginōli (spr. fadschu-), Giambattista, ital. Dichter, geb. 24. Juni 1660 in Florenz, gest. daselbst 12 Juli 1742, erhielt im Jesuitenkollegium seine gelehrte Bildung, folgte dem päpstlichen Nunzius Santa Croce nach Polen, kehrte nach mehreren Jahren zurück und wurde zu Florenz unter anderm Mitglied der Neun, einer Verwaltungsbehörde für das Gebiet von Florenz. Seine meist burlesken Gedichte erschienen u. d. T.: »Rime piacevoli« (Flor. 1729, 2 Bde., u. ö.). Die »Commedie« (Flor. 1734–36, 7 Bde.) enthalten 22 Lustspiele. Zwei weitere gab Baccini heraus im »Teatro antico italiano o raro« (Flor. 1887). Seine Darstellung der Sitten ist natürlich, sein Dialog ungezwungen und seine Sprache korrekt; aber seinen Stücken fehlt Komik und dramatisches Leben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 265.
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