Ferretti

[454] Ferretti, 1) Jacopo, ital. Operntextdichter, geb. 6. Juli 1784 in Rom, gest. daselbst im März 1852, wurde Jurist, beschäftigte sich aber nebenbei viel mit Literatur und gründete ein »Gabinetto letterario«, das der Sammelplatz der jungen Schriftsteller Roms wurde. 1812–131 ehrte er italienische Literatur im Collegio Romano; 1814 übernahm er ein Amt in der Salz- und Tabaksverwaltung. Er schrieb für Rossini, Donizetti, Pacini, Ricci, Rossi u. a. Unter seinen Libretti befinden sich: »La Cenerentola«, »Olivo e Pasquale«, »Il Torquato«, »Il nuovo Figaro«, »Gli esposti«, »I Pirati« etc. F. war auch Improvisator und gefürchteter Kritiker u. schrieb scherzhafte Gedichte.

2) Luigi, röm. Dialektdichter, geb. 26. Febr. 1836 in Rom, studierte Mathematik und Mechanik und ist seit 1871 Inspektor der Stadtschulen in Rom. Er veröffentlichte: »La duttrinella« (Flor. 1877) und »Centoventi sonetti in dialetto romanesco« (das. 1878, mit Anmerkungen von Morandi).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 454.
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