Gurkenkrankheiten

[529] Gurkenkrankheiten, an Gurken, Kürbissen und andern Kukurbitazeen durch Pilze oder Tiere hervorgerufene Schädigungen. Das Mycel eines Hymenomyceten (Hypochuns Cucumeris Frank) tritt von der Erde aus parasitisch auf den Stengel über, umzieht ihn als faseriges graues Gewebe und dringt dann in den Stengel ein, der weich und faul wird; die Blätter werden von den Spitzen her gelb und sterben gleichfalls ab. Auch Meltaupilze, wie Sphaerotheca Castagnei Lév. u. a., erzeugen auf sen Blättern weiße oder graue Überzüge, auf denen sich später kleine schwarzbraune Knötchen (die Perithezien) bilden. Braune, trockne Flecke auf den Früchten entstehen durch Gloeosporium orbiculare Berk. Eine Blasenfußart (Heliothrips haemorrhoidalis Bché.) saugt die Blätter an und bringt sie zum Absterben, eine Milbenspinne (Tetranychus telarius L.) ruft eine Art von Blattdürre unter Bildung eines mehligen Überzugs an der Blattunterseite hervor, auch die Raupe der Ypsiloneule, eine in dem Blattgewebe Minengänge ausfressende Fliegenmade (Phytomyza geniculata Mg.) und an den Wurzeln ein gallenbildendes Aaltierchen (Heterodera radicicola Greef) sind zu erwähnen. Als Abwehrmittel gegen die hauptsächlichsten[529] Erkrankungen wird das Schwefeln der Pflanzen empfohlen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 529-530.
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