Heidenchristen

[63] Heidenchristen heißen im allgemeinen alle aus dem Heidentum zum Christentum Übergetretenen. In der Geschichte des Urchristentums nennt man H. diejenigen Gläubigen, die, ohne zuerst Proselyten des Judentums zu werden, vom Apostel Paulus als mit den Judenchristen (s. d.) gleichberechtigte Glieder der christlichen Gemeinde und Bürger des Gottesreichs behandelt wurden. Der Kampf um die Berechtigung dieses Schrittes füllt noch das Leben des Paulus aus, während bald nachher die H. so sehr die große Mehrheit bildeten, daß das Judenchristentum sich entweder ihnen fügen oder aus der Kirche ausscheiden mußte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 63.
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