Hippōnax

[361] Hippōnax, griech. Jambendichter aus Ephesos, flüchtete 542 v. Chr. vor dem Tyrannen seiner Vaterstadt nach Klazomenä, wo er in Armut lebte. Als ihn hier zwei Bildhauer, Bupalos und Athenis, durch ein Karikaturbild seiner häßlichen Gestalt dem öffentlichen Gelächter preisgaben, verfolgte er sie mit so beißenden Jamben, daß sie sich, wie Lykambes (s. Archilochos), erhängt haben sollen. Dem oft burlesken Charakter seiner in der ionischen Umgangssprache verfaßten Gedichte entsprach das von ihm angeblich erfundene und vorzugsweise angewendete Metrum der sogen. Hink-Jamben (s. Skazon). Sammlung der Bruchstücke in Bergks »Poetae lyrici graeci«, Bd. 2.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 361.
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