Hundeseuche

[652] Hundeseuche, eine Ende der 1890er Jahre plötzlich in fast ganz Süddeutschland ausgetretene Krankheit (neue H., Stuttgarter H., nach dem Orte der ersten wissenschaftlichen Beobachtung), die seitdem wie der seltener geworden ist. Die neue H. ist von der Staupe ganz verschieden, eine blutige Magendarmentzündung mit geschwüriger Maulentzündung und durch folgende Erscheinungen charakterisiert: plötzliches Erbrechen und vollständige Appetitlosigkeit, auffallende Mattigkeit (Benommenheit, Schlafsüchtigkeit), Braunrotfärbung und Geschwüre an der Mundschleimhaut, braun rote Augenlidbindehaut, blutunterlaufene Augen (Füllung der Skleralgefäße), Schmerzen im Bauche, meist dauernde Verstopfung, selten blutige Diarrhöe, kein Fieber. Tod bei 75–80 Proz. binnen einer Woche, bei längerer Dauer (14 Tage) Aussicht auf Genesung. H. wurde früher auch die Hundestaupe genannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 652.
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