Joch

[259] Joch, der mittlere, die Schenkel eines Hufeisenmagnets verbindende Teil. – Gebirgsjoch heißt ein Bergrücken, der sich zwischen zwei größern Tälern hinzieht; die einzelnen Joche laufen in einem größern J. (Mitteljoch) zusammen. – In der Botanik bezeichnet man mit J. (jugum) die einzelnen Blättchenpaare fiederförmig zusammengesetzter Blätter, auch die vorspringenden Riesen auf dem Rücken der beiden Teilfrüchtchen der Umbelliferen (s. d.). – Im Wasserbau heißt J. eine Reihe eingerammter, oberwärts mittels horizontal liegender Balken (Jochträger) verbundener Pfähle, z. B. Brückenjoch, Schleusenjoch; auch der Raum zwischen zwei Brückenjochen. – Über J. im Bergbau s. d. (S. 666: Grubenausbau). – In der Landwirtschaft heißt J. ein hölzernes Geschirr zum Anspannen der Zugochsen; daher ein J. Ochsen, soviel wie ein Paar Ochsen; s. Anschirrung. – Im Seewesen (Ruderjoch) versteht man unter J. eine kurze, nach beiden Seiten vom Steuerruder abstehende Ruderpinne (bei Gigs gebräuchlich), an deren Enden kurze Taue befestigt sind, von denen der Bootssteurer je eins in jeder Hand hält. – Auch bezeichnete das Wort eine Fläche Landes (s. Jochacker, Juchart, Jück). Vgl. Jugum.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 259.
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