Jodstickstoff

[264] Jodstickstoff. Verbindungen von Jod mit Stickstoff (und Wasserstoff) entstehen bei Einwirkung von Jod auf Ammoniak. Sie explodieren nach dem Trocknen auf die geringste Veranlassung sehr heftig. Auf Platten oder Saiten, die Töne mit mehr als 60 Schwingungen geben, explodiert J. beim Anstreichen derselben. Unter kaltem Wasser zersetzt er sich langsam, aber vollständig unter Bildung von Ammoniumjodid, Ammoniumjodat und Stickstoff; in direktem Licht erfolgt die Zersetzung zuletzt gewöhnlich unter Explosion. In siedendem Wasser verpufft er. Schwefelwasserstoff zersetzt ihn unter Bildung von Jodammonium, auch Chlor, Bromwasser und Mineralsäuren lösen ihn unter Zersetzung. Triazojodid N3J entsteht beim Schütteln ätherischer Jodlösung mit in Wasser suspendiertem Stickstoffsilber N3Ag als hellgelber Körper, riecht stechend, löst sich leicht in Äther und Wasser und explodiert sehr leicht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 264.
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