Karāt

[614] Karāt (arab. Kirât, span. u. portug. Quilate), der getrocknete Same des Johannisbrotes (Ceratonia siliqua, griech. kerátion, arab. charub), womit man in Afrika das Gold, in Ostindien die Diamanten zu wiegen pflegte. Als Juwelengewicht zerfällt das K. in 4 Grän oder 64 Teile und wiegt in Holland und Rußland 205,894, in England 205,3, in Frankreich 205,5 (früher 205,873), in Spanien 205,42, in Portugal 205,782, in Toskana 196,494 und in Neapel 205,615 mg; das preußische = 205,537 und das österreichische = 206,103 mg sind gesetzlich abgeschafft, und beim Diamantenhandel gelten alle diese Maße als gleichwertig. In England machen 151,5 Carats ein Ounce, in Frankreich 144 eine Once Diamanten aus. Außerdem bediente man sich (jetzt selten) des Karats zur Bezeichnung (Karatierung) der Feinheit des Goldes (s. Probiergewicht). In Italien und der Türkei auch eine Stufe des frühern Handelsgewichts.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 614.
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