Lockjagd

[650] Lockjagd, Jagdausübung unter Benutzung von (Lock-) Instrumenten, die das Wild anlocken. Entweder wird dabei der Ton des weiblichen Wildes nachgeahmt, um das männliche heranzulocken, soz. B. beim Rehwild (s. Blatten), oder der Begattungsruf des männlichen, um den Nebenbuhler zum Kampf herbeizurufen, wie z. B. beim Rotwild (s. Hirschruf). Auch Mäusepfeifen und Angstrufe des kranken Wildes werden zum Anlocken von Raubzeug benutzt, z. B. Hafenreizen. Die zu benutzenden Lockinstrumente müssen eine täuschende Nachahmung der Tiere ermöglichen, und der Jäger muß genügende Erfahrung und Übung haben, sonst wird das Wild eher verscheucht als herbeigelockt. S. Verblatten. Vgl. Bierl, Die Blattjagd (Köthen 1894); Bierl u. Pressentin-Rautter, Die Jagd mit Lockinstrumenten (das. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 650.
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