Mügge

[211] Mügge, Theodor, Roman- und Reiseschriftsteller, geb. 8. Nov. 1806 in Berlin, gest. daselbst 18. Febr. 1861, war zuerst Kaufmann, dann kurze Zeit Soldat, studierte darauf seit 1826 in seiner Vaterstadt Naturwissenschaften, Geschichte und Philosophie und widmete sich schließlich ganz der Literatur, indem er zugleich Mitarbeiter an mehreren politischen Journalen wurde. 1848 war er an der Gründung der Berliner »Nationalzeitung« beteiligt, deren Feuilleton er eine Zeitlang redigierte. Am bekanntesten machte er sich durch seine zahlreichen Romane und Novellen, die sich durchgängig durch Reichtum der Erfindung, durchdachte Behandlung des Stoffes und leichte und gefällige Darstellung auszeichnen. Wir erwähnen als die vorzüglichsten: »Der Chevalier« (Leipz. 1835); »Die Vendéerin« (Berl. 1837); »Toussaint« (Stuttg. 1840); »Der Vogt von Sylt« (Berl. 1851); »Der Majoratsherr« (das. 1853); »Afraja« (Frankf. 1854); »Erich Randal« (das. 1856); »Der Prophet« (Leipz. 1860) und die letzte Novellensammlung: »Leben und Lieben in Norwegen« (Frankf. 1858). Wie die Romane[211] mit dem Hintergrund nordischen Lebens Mügges beste poetische Leistungen waren, so ragten auch unter seinen Reisebildern die Schilderungen aus dem Norden, wie: »Skizzen aus dem Norden« (Hannov. 1844, 2 Bde.), »Streifzüge in Schleswig-Holstein« (Frankf. 1846, 2 Bde.) und »Nordisches Bilderbuch. Reisebilder« (das. 1858; 3. Aufl., Bresl. 1862), hervor. Gesammelt erschienen seine Romane in 33 Bänden (Berl. 1862–67, teilweise in neuen Auflagen).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 211-212.
Lizenz:
Faksimiles:
211 | 212
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika