Mastdarmfistel

[418] Mastdarmfistel (Fistula am), Eitergang in der Umgebung des Afters und des untern Teiles des Mastdarms. Je nachdem diese Fisteln von außen oder im Innern des Mastdarms entstehen, vollständige oder blind endigende Kanäle darstellen, unterscheidet man äußere unvollkommene, innere unvollkommene und vollständige Mastdarmfisteln. Sie entstehen besonders durch Geschwüre; hierher gehören Furunkel und Abszesse in der Umgebung des Afters, chronische Mastdarmentzündung (s. d.), Geschwüre des Mastdarms, Tripper, Syphilis, besonders häufig aber Tuberkulose. Die Beschwerden infolge der M. sind in der ersten Zeit häufig so gering, daß die Kranken lange nichts von ihrer Existenz wissen. Erst mit der Zeit stellt sich eiterige Absonderung ein. Kotbeimischung ist selten, weil die Öffnung des Fistelganges im Mastdarm eng ist; dagegen können Darmgase durch die Fistel abgehen. Die Behandlung besteht in der Spaltung des Fistelganges in seiner ganzen Ausdehnung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 418.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika